Lieber Tomasz, zunächst möchte ich Dir danken, dass Ihr mich vor zwei Wochen nicht nur dabei haben wolltet, sondern mir auch mit den Flugkosten geholfen habt. Es war eine so schöne Feier. Aiden sollte häufiger mal Anzug tragen. Auch soll ich Dir von Bastian danken, dass Du mit dem letzten Brief Deine alten und teils verworfenen Essays zu Feminismus und Utilitarismus bei Mills mitgeschickt hast. Er hat darüber endlich Einstieg in die Materie gefunden. Ich musste teilweise ein wenig schmunzeln. Manchmal klang er in seinen Ausführungen wie Du damals. Außerdem würde ich mich freuen, Dich und Aiden zu meinem Geburtstag im September in meiner neuen Wohnung (Glücksburger Str. 20, 44799 Bochum ) begrüßen zu können – sofern Corona es zulässt. Von Frankfurt aus – by the way: Glückwunsch zur Promotion und der ersten „richtigen“ Stelle! – sollte es ja auch wesentlich einfacher sein als aus Brighton. Sigi wird auch da sein. Wenn Du länger als einen Tag bleiben kannst, könnten wir auch mal sc
Fest packt meine Hand die Ferse, fühlt noch die Sohle, fühlt schon die Seiten, fährt zum Knöchel hinauf. Ich taste wie zum ersten Mal die Beschaffenheit meiner Haut. Den festen Griff um den Knöchel (der Ringfinger erreicht den Daumen nicht) löse ich und lasse die Hand weiter wandern, die weicheWade entlang, lasse sie zur Vorderseite springen, das Schienbein hart wie eh und je. Das Knie ist eine kleine Insel, umspült vonWeich und Angenehm. Als nächstes folgt der Oberschenkel: warm, beweglich, wunderbar. Die Haut gibt nach, versetzt das Fett darunter in Bewegung, versetzt den Schenkel in Wallung, der nie die Form verliert wie einMeer bei Sturm. Nach demWellengang bleibt Sinnlichkeit. Nichts ist so schön, wie sich vornüberzubeugen, und dabei mit den Händen zu fühlen Gewicht, Form, Beschaffenheit des eigenen Bauches, ihn träge und dabei anmutig hängend zu spüren, begeistert, beeindruckt. Meine Finger wandern weiter, tänzeln den weichen Torso hinauf, streichen hinab die weichen Arme