Fest packt meine Hand die Ferse, fühlt noch die Sohle, fühlt schon die Seiten, fährt zum Knöchel hinauf. Ich taste wie zum ersten Mal die Beschaffenheit meiner Haut. Den festen Griff um den Knöchel (der Ringfinger erreicht den Daumen nicht) löse ich und lasse die Hand weiter wandern, die weicheWade entlang, lasse sie zur Vorderseite springen, das Schienbein hart wie eh und je. Das Knie ist eine kleine Insel, umspült vonWeich und Angenehm. Als nächstes folgt der Oberschenkel: warm, beweglich, wunderbar. Die Haut gibt nach, versetzt das Fett darunter in Bewegung, versetzt den Schenkel in Wallung, der nie die Form verliert wie einMeer bei Sturm. Nach demWellengang bleibt Sinnlichkeit. Nichts ist so schön, wie sich vornüberzubeugen, und dabei mit den Händen zu fühlen Gewicht, Form, Beschaffenheit des eigenen Bauches, ihn träge und dabei anmutig hängend zu spüren, begeistert, beeindruckt. Meine Finger wandern weiter, tänzeln den weichen Torso hinauf, streichen hinab die weichen Arme, liebkosen jedes bisschen Fett. Die Hand greift, hebt an und lässt die weichen Polster des Oberarms los. Komme dann nicht umhin, mich zu fragen: Wer kann dieses Gefühl nicht wollen? Wer kannWeichheit nicht ertragen? |
Schaue ich in den Spiegel, (groß und lang in meinem Flur) meidet mein Blick die Erscheinung, flieht hinauf zu meinem Gesicht, flieht zu meinem Haarschnitt, der Krone des Gesichts. Langsam streift der Blick hinab, beachtet die bogenförmigen Brauen, (eine stilbewusste Brille rahmt die Augen) verliert sich einenMoment im Braun der Iris. Der Abstieg folgt dem Nasenrücken hinab, zum milden, freundlichen Lächeln. Die vollen Lippen entblößen in ihrem Lächeln meine weißen Zähne, die gerade und passend zueinander stehen. Die reine Haut wird nur unterbrochen von einem gepflegten Bartansatz, konturiert die rundenWangen, umspielt das Kinn. Doch da hängt der Blick, wie aus Angst wohl zurückzuckend vorm Abgrund darunter, sich wappnend für den Sprung. Der Blick schweift dann über den Torso, die unmännliche Brust und den dicken Bauch. Langsam, schwerfällig wandert der Blick, von oben nach unten über das Altbekannte. Jeder Spruch seit Kindertagen, der diesen Körper kommentierte, haftet noch daran. Der Blick hasst die Details, meidet sie, versteht sie als Aufforderung. Verweichlicht, verweiblicht: Bedecke die Blöße der Unmännlichkeit, die Blöße der Unmenschlichkeit! Ein Oberteil ist wichtiger als eine Hose. Komme dann nicht umhin, mich zu fragen: Wer könnte diesen Körper wollen? Wer würde ihn jemals begehren? |
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Unentschlossen kratze ich mich am Kopf. Beiseite schiebe ich den langen schwarzen Rock, das bunte Kleid, die selbst zusammengestellte Uniform und das Star Trek Cosplay-Outfit. Stattdessen ziehe ich Hemd und Hose an, bin bereit für die Welt. Ich entscheide, was ich tragen möchte. Ich bin incht länger willens, besondere Kleidung zu einer Rüstung gegen die Äußerungen fremder Menschen zu tragen. Was ich damit meine? Es gab eine Zeit, in der ich all diese Dinge getragen habe, um mich vor verletzenden Aussagen zu shcätzen. Da es mich nicht verletzt hat, als homosexuell, trans, Militarist oder Trekkie-Nerd wahrgenommen und beshcimpft zu werdne, habe ich diese Kostüme als Schutzschild getragen. Ich habe beleidigende Aussagen so besser wegstecken können. Heute brauche ich das nicht mehr. Huete bin ich mir bewusst, dass ich so geschaffen wurd,e wie ic hbin. Ich stelle mich daher dem, was mir Bekannte wie Fremde gleichermaßen an den Kopf werfen. Frischen Mutes erlaube ich mir, die Schwebeb...
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